Die Erkönigin - BASS* erstaunt, frei nach J.W.v. Goethe
Zur Verabschiedung von Frau OStD‘ Monika Romain
als Schulleiterin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Leverkusen
Vorgetragen am am 5. Juli 2012 von Bernhard Marewski
* Die BASS (Bereinigte Amtliche Sammlung der Schulvorschriften NRW)
enthält alle für den Schulbereich gültigen Vorschriften.
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Die Erlkönigin - BASS erstaunt
Wer reitet so spät durch den Bürgerbusch?
Es ist Frau Romain - jetzt erst mal ‚nen Tusch. -
Sie hält die BASS wohl in dem Arm,
sie hält sie sicher, sie hält sie warm.
Mein BÄSSchen, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst du den Qualitätskontrolleur nicht?
Den Qualitätskontrolleur mit dem Ranking-Programm?
Bleib ruhig, sei ruhig, das ist nur Tamtam.
Aber Moni, aber Moni, das kann doch nicht sein,
und außerdem wäre es auch nicht sehr fein.
Was von oben kommt, das muss man stets strikt befolgen
und deshalb die Änderung der Stundenstruktur
muss dringend erfolgen.
Mein BÄSSchen, mein BÄSSchen, das klären wir schnell,
das klären wir schnell mit dem Mischmodell. -
Und was ist mit der Struktur der Lernprozesse?
Die zu verändern ist auch von Interesse!
Was ist mit Lernstandsdiagnose und Förderplanung?
Individualisierender Unterricht? - Hier gibt‘s eine Mahnung!
Die Schüler müssen ihren Unterricht selbst gestalten,
die alten Lehrer sich gefälligst enthalten!
Mein BÄSSchen, mein BÄSSchen, das klären wir auch,
wir nehmen einfach neue Lehrer in Gebrauch.
Und dann ihr Kollegen, es ist eure Pflicht,
euch abzurackern für den Unterricht.
Nun gut, so spricht der Qualitätskontrolleur,
dass da nicht passieret ein großes Malheur:
Ich komme wieder zur Erfolgskontrolle
und seh‘ mir dann an die Ergebnisprotokolle.
Frau Romain reitet weiter, ihr wird jetzt ganz bang.
Hab ich fleißig gearbeitet doch jahrelang,
Kontrolle, Kontrolle, der ist nicht ganz dicht!
Mein BÄSSchen, der bekommt mich nicht.
Frau Romain, der grauset‘s, sie reitet geschwind,
die BASS entgleitet ihr, verliert sich im Wind.
Sie erreicht die Stadt Bonn mit Müh und Not
und taucht ein in das friedliche Abendrot.
Ich macht‘ mich davon, ihr seht mich nicht wieder,
weil ich leb nun als Pensionärin in Bonn - ganz bieder.
Und sollt‘ ihr mich suchen? Heraus aus dem Trott!
Ihr könnt mich noch buchen, das geht dann ganz flott.
Oder kommt mal zum Kaffee in meine Menage,
ich wohne dort in der fünften Etage.
Und vorgesorgt für das spätere Leben
gibt‘s sogar einen Aufzug, ihr werdet‘s erleben.
Und der Qualitätskontrolleur? - Da bin ich ganz sicher.
Wird euch weiter begleiten, noch wissenschaftlicher.
Und geht ihr von hinnen, so wie ich eines Tages,
Wird er die Qualifizierung der Engel leiten, er mag es.
Bernhard Marewski
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