Rheinische Post / Rhein-Wupper-Zeitung vom 05.12.2007 » Zurück


Leverkusen
Streitthema dritte Gesamtschule

Von Monika Klein


Bernhard Marewski (CDU)
OPLADEN Keine der bestehenden weiterführenden Schulen in Opladen, Quettingen und Lützenkirchen soll einer dritten Gesamtschule in Leverkusen weichen. Einen entsprechenden einstimmigen Beschluss hat der Schulausschuss am Montag in einer Sondersitzung gefasst. Diese war in erster Linie anberaumt, um eine Reihe von Anträgen zu beraten, die sich nach der knappen Gesamtschulentscheidung ergeben haben.

Sie kamen aus den Reihen der CDU und FDP, die sicher stellen wollen, dass wegen der Entscheidung für eine neue Schule andere Bildungs-Ausgaben mit dem Argument „Wir haben kein Geld" nicht hintenan gestellt werden. Landrat-Lucas-Gymnasium und das Werner-Heisenberg-Gymnasium sollen erhalten und nicht etwa in eine dritte Gesamtschule umgewandelt werden, so der ursprüngliche FDP-Antrag. Den ergänzte die CDU in gesonderter Abstimmung um zwei weitere Einrichtungen: auch die Hauptschule Neucronenberger Straße sowie die Theodor-Heuss-Realschule sollen bestehen bleiben.

Sind Schulen behindertengerecht?
„Keiner aus der SPD will die Gymnasien schließen", stellte Annika Hungerberg für ihre Fraktion klar, sagte aber gleich dazu: „Bei den Anträgen stimmen wir nicht mit."

Gegen den Erhalt der bestehenden Schulen stimmte schließlich keiner, aber SPD, Grüne, ProOp und Bürgerliste enthielten sich. Mit dem Ergebnis, dass der Antrag auf Erhalt der vier genannten Schulen mit den sieben Stimmen von CDU und FDP als einstimmig gilt. Abwehr gab es zunächst bei der Forderung einer Prüfung, wo Schulgebäude eventuell barrierefrei gemacht werden müssten, damit auch Körperbehinderte eine wirklich freie Schulwahl hätten. Das Landesgesetz sieht das ohnehin für alle öffentlichen Gebäude vor. Wenn PCB-Belastung oder Brandschutzmängel vorlägen, würde man in Leverkusen sofort handeln, meint CDU-Vertreter Bernhard Marewski, aber: „Mit der Barrierefreiheit ist es in Leverkusen nicht weit her." Also stimmten mit Ausnahme von ProOP am Ende alle für eine Prüfung.

Auch die längst festgestellte notwendige Sanierung von naturwissenschaftlichen Fachräumen in mehreren Schulen soll durchgeführt werden, so entschied der Schulausschuss (mit einer Gegenstimme aus der SPD). Im Mai hatte die Verwaltung dem Schulausschuss eine entsprechende Mängelliste vorgestellt.

Danach sind 25 Prozent der naturwissenschaftlichen Fachräume in Realschulen, 82 Prozent in Gymnasien und 16 Prozent an Gesamtschulen erneuerungsbedürftig. Außerdem soll die Verwaltung den Schulentwicklungsplan baldmöglichst vorlegen.

Fast fertig sind, so Dezernent Marc Adomat, die Planteile Grundschulen, Förderschulen, Gesamtund Hauptschulen. Die Prognosen für Gymnasien und Realschulen werden im nächsten Jahr erstellt. Dieser Plan gibt Aufschluss darüber, wie viel Anmeldungen in den Schulformen künftig zu erwarten sind.


Quelle: Rheinische Post / Rhein-Wupper-Zeitung

siehe auch: RP, 05.12.2007: Schulessen oder Stadionstraße