Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 06.12.2007 » Zurück

Leverkusen

"Sachliche Basis fehlt"

Klare Worte von Martin Gerling


Martin Gerling, Direktor des Wer-ner-Heisenberg-Gymnasiums, fand klare Worte.        Bild: Britta Berg
Nach Einschätzung seines Direktors ist das
Werner-Heisenberg-Gymnasium nicht betroffen.


Von Sebastian Kluth

Die aktuelle Diskussion um die Eröffnung einer dritten Gesamtschule, die möglicherweise die Schließung einer bereits vorhandenen Schule in Leverkusen mit sich führen würde, schlägt hohe Wellen. Gerüchten zufolge könnte auch das Werner-Heisenberg-Gymnasium (WDH) in Lützenkirchen von den Plänen betroffen sein. Martin Gerling, der Direktor des Gymnasiums, stellte jedoch auf Anfrage klar, dass diesen Mutmaßungen seiner Ansicht nach eine sachliche Grundlage fehle, da die Einrichtung einer dritten Gesamtschule konkret im Stadtbezirk Leverkusen II gefordert würde.

Von einer möglichen Umwandlung "bedroht" seien also allenfalls Schulen in Opladen oder Quettingen, aber nicht das Werner-Heisenberg- Gymnasium, das im Stadtbezirk III liege. Des weiteren hält Gerling die Schließung eines Gymnasiums, welches erst vor kurzem den Zuschlag für das Internationale Abitur erhalten hat und mit seinen mathematisch-naturwissenschaftlichen und bilingual-französischen Zweigen bundesweite Anerkennung genießt, für kommunalpolitisch schwer vermittelbar.

Angesichts der Diskussion um Investitionen in eine weitere Gesamtschule halte er zudem die Investitionen in bestehende Schulgebäude, deren naturwissenschaftliche Räumlichkeiten teilweise nicht mehr den Anforderungen entsprächen, für vordringlicher. Dies betreffe in erster Linie den "NW-Masterplan", in dessen Rahmen alle Fraktionen des Rates der Schule eine finanzielle Unterstützung für den Um- und Anbau der naturwissenschaftlichen Fachräume zugesagt hätten.

Erhöhte Nachfrage
Des weiteren seien an allen Gymnasien der Stadt die Voraussetzungen für einen Ganztagsunterricht noch nicht gegeben. In diesem Zusammenhang erwähnte Gerling, dass nicht nur die Nachfrage für Plätze an Gesamtschulen derzeit akut sei, sondern auch eine erhöhte Nachfrage bezüglich der neuen fünften Klassen der Gymnasien bestünde, da die Gymnasien der Stadt bereits jetzt hinsichtlich der möglichen Belegungszahlen über dem Limit lägen. Es bleibe also abzuwarten, ob und wenn ja welche Schule von der Einführung der dritten Gesamtschule betroffen sein könnte.


Quelle: Leverkusener Anzeiger

06.12.2007: Junge Zeiten [pdf]