Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 15.12.2006 » Zurück


cdu - pressedienst
CDU-Fraktion im Rat der Stadt Leverkusen
verantwortlich: Klaus Hupperth

14.12.2006

Umbau Lanxess Konzernspitze

Lanxess entwickelt sich offensichtlich zum Erfolgsmodell, so jedenfalls weisen es die entsprechenden Verlautbarungen deutlich aus. Das sollte auch für unsere Stadt Leverkusen und für die Sicherung der Arbeitsplätze hier vor Ort eine gute Nachricht sein.

Für unsere Stadt ist es von großer Bedeutung, dass rd. 250 Arbeitsplätze, die zuvor ausgelagert waren, wieder nach Leverkusen in die Zentrale zurückgeholt werden sollen.

Bei der jetzt vorgenommenen Umstrukturierung in der Konzernspitze bedauern wir allerdings, dass der bisherige Arbeitsdirektor, Herr Dr. Wienkenhöver, das Unternehmen verlassen wird.

Mit Dr. Wienkenhöver verlieren wir einen Ansprechpartner, der einerseits zum Ausbau und zur Sicherung des Unternehmens vehement die Internationalisierung des Konzerns unterstützt, der aber zugleich immer betont hat, dass die Wurzeln des Konzerns in Leverkusen liegen.

Wir möchten Herrn Dr. Wienkenhöver für seine Aufbauleistung bei Lanxess und seinen Einsatz für den Standort Leverkusen danken und hoffen, dass die künftige, verkleinerte Konzernspitze den bisherigen erfolgreichen Kurs weiterführen wird.

Klaus Hupperth
Fraktionsvorsitzender
Bloß weg von Bayer

Es ist zwar noch ein bisschen hin bis 2008 - aber ein gewisses Unwohlsein reicht bis in die Politik: Gestern „bedauerte“ Leverkusens CDU den absehbaren Abgang von Lanxess-Arbeitsdirektor Martin Wienkenhöver. Er war es, der trotz aller Umbrüche immer wieder die Vokabel von Lanxess' „Leverkusener Wurzeln“ im Munde führte - und dabei verlässlich wirkte. Wienkenhöver wird nicht mal 52 sein, wenn sein Vertrag als Vorstand endet. Sein Leidensgenosse Ulrich Koemm wird immerhin 57 Lenze zählen, wenn seine Zeit am Lanxess-Lenker abläuft. Dass sich überhaupt Politiker zu den inneren Angelegenheiten eines Konzerns äußern, ist angesichts der dramatischen Umbrüche und ihrer Folgen für die Stadt nicht verwunderlich. Im Falle Wienkenhöver /Koemm umso weniger, als mit diesen beiden gerade die Lanxess-Vorstände als verzichtbar erklärt worden sind, die noch die reinsten Bayer-Gene in sich tragen: Beide haben sich über Jahrzehnte im Konzern hochgedient und somit sicherlich auch die frühere Unternehmenskultur am meisten in sich aufgesogen.

Der Vorstandsvorsitzende Axel Heitmann, dessen Vertrag gerade um fünf Jahre verlängert wurde, hat sich meist weitab von Leverkusen aufgehalten. Heitmann ist es auch, der den radikalen Bruch mit Bayer von Anfang an am lautesten propagiert hat. Und der junge Finanzchef Matthias Zachert hat nie unterm Bayerkreuz gedient. Dafür hat er beim Auseinanderschrauben mehrerer Konzerne Erfahrungen gesammelt. Zachert, das wird bei jedem öffentlichen Auftritt des Lanxess-Vorstands deutlich, behagt Heitmann sehr: Mit seiner klugen Umschuldungspolitik hat er sein Meisterstück abgeliefert.

Wienkenhöver, vor allem aber Koemm wirken dagegen wie Relikte aus vergangenen Zeiten: Sie sind die Bewahrer, die man im neuen Lanxess-Konzern nicht mehr braucht. Die harten Personalschnitte sind angesetzt, und vor allem Martin Wienkenhöver hat es verstanden, den Laden trotzdem ruhig zu halten.

Als der Bayer-Vorstand beschloss, die Chemie abzuspalten hieß es: „Bayer kappt seine Wurzeln.“ Mit dem Stühle rücken im Lanxess-Vorstand wird klar: Jetzt kappt Lanxess seine Wurzeln.

Quelle: www.leverkusener-anzeiger.de