Rheinische Post/ Rhein-Wupper-Zeitung vom 16.05.2007 » Zurück


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Finanzamt: Neubau in Manfort geplant

Von Stefan Schneider

LEVERKUSEN. Das Leverkusener Finanzamt soll von der Haus-VorsterStraße in Opladen in den Industriepark nach Manfort ziehen. Wie die RP erfuhr, hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) Köln, der öffentliche Gebäude als Sondervermögen des Landes vermietet, einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Und: Ein Mietangebot ans Finanzamt ist bereits am vergangenen Donnerstag heraus gegangen.

"Scharf durchgerechnet"

Die Nachricht vom geplanten Umzug kommt überraschend, denn noch im vergangenen Sommer war von einem Gutachter die Sanierung des Gebäudes an der Haus-Vorster-Straße, in dem es u.a. erhöhte PCB-Werte gibt, empfohlen worden. "Aber wir haben das Ganze noch einmal sehr scharf durchgerechnet", sagte Jürgen Gersmann, beim BLB Köln für das Kunden- und Objektmanagement zuständig, auf Anfrage unserer Zeitung. Dabei habe sich herausgestellt, dass eine Sanierung sich nicht lohne - auch unter dem Gesichtspunkt einer "Optimierung der Räumlichkeiten", wie es Gersmann ausdrückte. Dahinter könnte u.a. die Überlegung stecken, dass die in den vergangenen 30 Jahren um rund 100 Mitarbeiter geschrumpfte Belegschaft des Finanzamtes mit weniger Fläche auskommen könnte. Die Betriebskosten ließen sich so wohl erheblich senken. Zu den Kosten eines Neubaus auf einem schon weitgehend vorbereiteten Grundstück nahe der Gustav-Heinemann-Straße wollte sich Gersmann gestern noch nicht äußern. Das Areal des bisherigen Finanzamtsgebäudes an der Haus-Vorster-Straße solle im Fall des Falles "vermarktet" werden. Heißt: Abriss und Neubebauung. "Aber das werden dann nicht wir vom BLB machen", sagte Gersmann.

Ulrich Obladen, der stellvertretende Leiter des Finanzamtes Leverkusen, berichtete auf RP-Anfrage, dass die rund 320 Mitarbeiter schon von den Umzugsabsichten informiert worden seien. Obladen geht - wie auch Gersmann - davon aus, dass der Wechsel nach Manfort, so er denn komme, etwa im Jahr 2010 über die Bühne gehen dürfte.

Die Mitarbeiter des Amtes hätten mit gemischten Gefühlen auf die Nachricht reagiert, erzählte Ralf Garrels. Der Personalratsvorsitzende erinnerte daran, dass viele Kollegen schon seit knapp 30 Jahren in Opladen arbeiteten und die vertraute Umgebung sicherlich vermissen würden. "Aber uns fehlen die Gegenargumente", erklärte er angesichts eines wohl wirtschaftlicher zu unterhaltenden Neubaus und der relativ geringen Entfernung zum voraussichtlichen neuen Standort.

Garrels und Obladen sahen auch eine positive Seite: Jahrelange Beeinträchtigungen der Arbeit während einer Sanierungsphase, etwa durch Lärm, Schmutz und Enge, bleiben den Finanzamtsmitarbeitern bei einem Umzug erspart.

:: Info Das Finanzamt Leverkusen betreut rund 90 000 Steuerpflichtige aus den Städten Leverkusen, Leichlingen, Wermelskirchen und Burscheid.


Quelle: www.rp-online.de/leverkusen