Rheinische Post / Rhein-Wupper-Zeitung vom 23./24.03.2009 |
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Leverkusen
RP 23.03.2009
RWE will russische Gasleitung durch Waldsiedlung legen
Leverkusen (US) Dicht an der Grenze zur Waldsiedlung und zu Schlebusch (Hornpottweg) soll eine neue, unterirdisch verlegte RWE-Erdgasleitung durch den Dünnwald verlaufen. Es handelt sich um die "Mitteleuropäische Transversale", die russische Gasfelder mit dem Gasleitungsnetz in Mittel- und Westeuropa verbindet, berichtet die Stadt Leverkusen jetzt in einem Beratungspapier für den Bauausschuss. Im Bereich der geplanten Trasse liegen demnach schon Gasleitungen. Die Rohre haben einen Innendurchmesser von einem Meter und sollen mit einem Betriebsdruck von bis zu 100 Bar betrieben werden. Die Planungen für die Leitung laufen seit 2007. Die Fertigstellung wird für 2013 angestrebt. Die Trasse bekommt einen zehn Meter breiten Schutzstreifen. Für die Bauarbeiten sind 30 Meter nötig.
RP 24.03.2009
Gasleitung sorgt für Unruhe
Waldsiedlung/Schlebusch (US) Der geplante, aber noch nicht genehmigte Bau der RWE-Gasleitung an der Leverkusener/Kölner Stadtgrenze sorgt für Unruhe in Schlebusch und in der Waldsiedlung. Die ein Meter dicke Pipeline soll die russischen Gasfelder mit deutschen und niederländischen Versorgungsleitungen verbinden. In Variante 1 der Trassenplanung würden die Rohre (erlaubt: 100 Bar Druck) direkt neben dem Leverkusener Stadtgebiet gezogen. Dies bedeute, dass die Pipeline-Auswirkungen (Konflikt-Potenzial) bis hin zur Saarstraße, Am Junkernkamp und dem Neubaugebiet "Schlebuscher Heide" (Bullenwiese) reichen würden, betonte CDU-Ratsherr Bernhard Marewski gestern in einer Stellungnahme. Er fordert deshalb, die Erdgasleitung (Mitteleuropäische Transversale) in der Variante "Dünnwald" zu bauen. Dabei lief die Leitung mitten durch den Wald, wofür ein 24 Meter breiter Baustreifen geschlagen werden müsste. "Dem Schutzgut Mensch werde damit aber besonders Rechnung getragen", begründete Marewski. Er verlangt von der Stadt Leverkusen, sich für die Dünnwald-Variante einzusetzen.
KOMMENTAR
Diskussion um die Gasleitung
Die Politiker des Bauausschusses gingen gestern erstaunlich lässig mit dem Projekt "RWE-Gasleitungsbau" um. Ohne Diskussion wurde der Bau zur Kenntnis genommen. Der Appell der CDU wurde aber verabschiedet. CDU-Ratsherr Marewski hatte darin gefordert, dass die Stadt sich für einen Bau der Pipeline quer durch den Dünnwald einsetzen solle. Stattdessen wird die Leitung wohl direkt neben der Stadtgrenze verlaufen, meinte Baudezernent Wolfgang Mues. Grund: Für die Waldstrecke müsste eine Trasse von 60 Metern (laut Mues) geschlagen werden. Da habe man sich an übergeordneter Stelle für den Waldschutz entschieden. Wer die Gaspipeline als Gefahr ansieht, wird dies als zynisch empfinden: Bäume sind mehr wert als Menschen? Die Pipeline könnte in Sachen Sicherheitauflagen Auswirkungen auf Leverkusen haben. (US)
Quelle: Rheinische Post / Rhein-Wupper-Zeitung
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