Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 24.05.2007 » Zurück


Selbstbewusste Finnen

Von Thomas Käding

Untypisch für eine Einweihung: Als die Gäste gestern Nachmittag durch den Neubau geführt wurden, sahen sie einen laufenden Betrieb. Seit Anfang April arbeiten rund 100 Beschäftigte der ehemaligen Papierchemie-Sparte von Bayer, später Lanxess, im Manforter Innovationspark unter neuer Flagge. Der finnische Weltmarktführer Kemira hat die Abteilung übernommen und will sie weiterentwickeln. Konzernchef Lasse Kurkilahti versprach der Belegschaft am Vormittag, dass Kemira zu den Überlebenden der weltweiten Neuformierung der Papier- und ihrer Zuliefererindustrie zählen werde: "Sie können sich darauf verlassen. Sie sind bereits im größten Unternehmen der Branche", betonte der Finne. Auch Standortchef Eckhard Wenderoth blickte frohgemut nach vorn: Der Neubau des Technologie-Zentrums sei "ein deutliches Bekenntnis von Kemira zur Zellstoff- und Papierindustrie, ein Meilenstein."

Es wird auch produziert

Außer Forschung und Entwicklung neuer Lösungen betreibt Kemira weiterhin eine Produktion in Leverkusen: Der Neubau verfügt über eine Papiermaschine; auch die Anlagen im Bayerwerk werden nicht aufgegeben. 70 Personen behalten dort ihren Arbeitsplatz.

Wenderoth freute sich gestern aber nicht nur über die Zukunft, sondern auch über die jüngste Vergangenheit: Der Neubau im Innovationspark Leverkusen sei "in Rekordzeit" hochgezogen worden. Mitte September war der erste Spatenstich, drei Monate später wehte der Richtkranz über dem Rohbau und Ende März konnte der Schlüssel übergeben werden. Trotz dieser Eile musste die Bauleitung keinen Arbeitsunfall melden. Der Wesselinger Baudienstleister Vollack, dem der Komplex an der Marie-Curie-Straße auch gehört, habe gute Arbeit geleistet, so Wenderoth.

Jetzt ist es also an den neuen Besitzern, aus einer Abteilung, die Bayer und Lanxess mangels Größe in die Rubrik "ferner liefen" einsortiert hatten, ein florierendes Unternehmen zu machen. Dass Kemira so etwas kann, wurde aus Leverkusens Partnerstadt Oulu bezeugt: Dort bekam Kemira den Unternehmerpreis, weil sie eine Düngemittelfabrik zur Produktionsstätte für Wasserchemikalien umgebaut und zukunftsfähig gemacht hat. (tk)


Quelle: www.ksta.de