Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 24.05.2007 |
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Leverkusen
Marktplatz Wiesdorf - Wochenmarkt unter Glasdach?
Kritische Töne
Für die Marktbeschicker äußerte sich gestern deren Sprecher Frank Arentz zur aktuellen Diskussion. In Sachen Weihnachtsmarkt, der den Wochenmarkt Ende des Jahres von seinem jetzigen Platz für einen Monat verdrängen könnte, gelte: "Der Fall ist für uns noch nicht gegessen." Viele Händler im Bereich Wiesdorfer platz/Breidenbachstraße hätten Furcht, dass der Christkindchenmarkt zu einem Flop vor ihren Türen werden könnte. Es gelte, gemeinsam mit der Werbegemeinschaft, die den Wochenmarkt betreibt, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Was den Bau einer Markthalle angeht, meinte Arentz: "Das finde ich nicht schön." Er sähe - wenn überhaupt - statt einer geschlossenen Halle lieber eine an den Seiten offene Glasdachkonstruktion. Das sei machbar, "alles andere viel zu teuer". (te)
Blitzumfrage in Wiesdorf
Von Maria Wadenpohl
Wiesdorf - Was halten Bürgerinnen und Bürger von dem Vorschlag der CDU, den Wochenmarkt unter ein Dach zu bringen?
"Ich finde, es soll so bleiben, wie es ist", meint Monika Mechliski. Die Küpperstegerin arbeitet in Wiesdorf und kauft hier regelmäßig auf dem Wochenmarkt ein. Auf das Schlendern entlang der Stände möchte sie nicht verzichten. Sie zweifelt daran, dass eine Markthalle überhaupt von den Bürgern angenommen würde. In jedem Fall müsse es weiterhin Markthändler in Wiesdorf geben, findet Mechliski. Sie seien für Wiesdorf unerlässlich. "Wenn das Bayer-Kaufhaus demnächst auch noch weg ist, gibt es sonst nur noch Rewe, um frische Sachen zu kaufen. Das wäre Schade." Sie würde jedenfalls "nur wenn es nicht anders geht" in der Halle einkaufen.
Eine andere Meinung vertritt Irene Schemann aus Quettingen. Sie würde den Bau einer Markthalle begrüßen, in der täglich frische Waren angeboten werden. "Dann wären die Leute auch nicht mehr von den Markttagen Mittwoch und Samstag abhängig." Die 66-Jährige ist sich sicher: "Ja, ich würde da rein gehen!" Außerdem glaubt sie, dass eine solche Einkaufsmöglichkeit helfen könnte, Wiesdorf aufzuwerten.
"Vielleicht ist das eine gute Idee", denkt auch Walter Sehr. In einer Halle sei man wetterunabhängig, argumentiert der Steinbücheler. Außerdem würden die Händler dann nicht mehr so verstreut ihre Ware an den Mann bringen. "Alles auf einem Fleck - das wäre doch nicht verkehrt."
"Wer soll das finanzieren?", fragt sich Antonius Diehl, wenn er an das Vorhaben Markthalle denkt. Abgesehen davon hält er nichts von der Idee. Wenn es nach ihm ginge, müssten die Stände aber auch aus der Fußgängerzone verschwinden. "Das gehört hier nicht hin", klagt der 76-Jährige. Es sei schon schlimm genug, dass Anlieferer ständig die Wege blockierten. "Der Markt muss wieder komplett hinter die Kirche, das war viel besser. Dann würde er auch die Nebenstraßen wieder beleben", meint der Wiesdorfer im Hinblick auf die Dönhoffstraße. Dass eine Markthalle bei den Bürgern ankäme, glaubt er nicht. Auch der Gedanke einer Überdachung kann ihm die Idee nicht schmackhaft machen: "Die Wagen der Marktbeschicker sind doch überdacht."
Auch die übrigen Stimmen, die der "Leverkusener Anzeiger" eingefangen hat, sprechen sich gegen eine Markthalle aus. "Das nimmt doch nur Platz weg!", meinte eine Passantin. Und mehr verdienen täten die Marktleute bestimmt auch nicht. Sie finde es besser, wenn sich das Marktgeschehen - so wie bisher - zwischen bestehenden Gebäuden abspiele. Eine andere Leverkusenerin äußerte sich ähnlich: Nur, weil es in Langenfeld eine Markthalle gebe, müsse das ja nicht gleich nachgemacht werden.
Quelle: Leverkusener Anzeiger
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