Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 28.11.2007 » Zurück

Leverkusen

Diskussion über die Gesamtschule III

Blüte für die Bildungslandschaft oder Hauptschulkiller?
Heute um 20 Uhr lässt der „Leverkusener Anzeiger“ im Forum diskutieren.

Von Thomas Käding

Helmut Soelau geht davon aus, dass der Ansturm auf die beiden Gesamtschulen anhalten wird. Der Leiter des Fachbereichs Schulen in der Stadtverwaltung hat deshalb eine verkürzte Anmeldefrist für die beiden Gesamtschulen in Rheindorf und Schlebusch festgesetzt. Sie läuft von Montag, 21., bis Dienstag, 31. Januar. Die Frist für Haupt- und Realschulen sowie die Gymnasien währt dagegen einen guten Monat, bis zum 22. Februar.

Dieses Fristenspiel hat einen Grund: Im vorigen Jahr musste 129 Schülern die Aufnahme in die Gesamtschule verweigert werden. Woraus vor allem die SPD den Schluss zog, dass Leverkusen eine dritte Gesamtschule braucht. Am 22. Oktober organisierten die Sozialdemokraten mit Hilfe von Bürgerliste, Grünen und Pro Opladen eine Mehrheit jenseits ihres Koalitionspartners CDU. Seitdem debattieren Befürworter und Gegner das Projekt leidenschaftlich.

Was die Eltern von der dritten Gesamtschule halten sollen und wie sie in die Schullandschaft an Rhein und Wupper passen wird, soll heute Abend klarer werden: Der „Leverkusener Anzeiger“ organisiert eine Podiumsdiskussion unter der Überschrift „Blüte für die Bildungslandschaft oder Hauptschulkiller - Brauchen wir die dritte Gesamtschule?“. Im Agam-Saal des Forums diskutieren jeweils zwei Praktiker und zwei Politiker. Unter welchen Voraussetzungen die dritte Gesamtschule realisiert werden kann, wird Schuldezernent Marc Adomat erklären. Und selbstverständlich haben Sie, liebe Leserinnen und Leser Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.

Mit Guido Sattler, dem Leiter der Käthe-Kollwitz-Schule in Rheindorf sitzt ein profilierte Fürsprecher der Gesamtschule auf dem Podium. Hiltrud Meier-Engelen, die frühere Direktorin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Schlebusch, sieht die Schulform kritisch. Eva Lux, Vorsitzende der SPD und jugendpolitische Sprecherin ihrer Ratsfraktion, ist eine politische Befürworterin der Gesamtschule. Bernhard Marewski, von Beruf Gymnasiallehrer und in seinem politischen Leben Ratsherr und Leiter des Arbeitskreises Schule in der CDU-Fraktion, hält nichts von dem Plan.