Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 03.05./04.05/08.05.2006 » Zurück


Ouluer Wirtschaftsförderung besucht Köln und Leverkusen



03.05.2006

Finnen lassen Leverkusen links liegen

Nächsten Montag besucht eine sechsköpfige Wirtschaftsdelegation aus dem finnischen Oulu das Rheinland. Substanzielle Gespräche sind allerdings nicht in der Partnerstadt Leverkusen angesetzt, sondern in Köln. Das legt das Programm nahe, das dem "Leverkusener Anzeiger" vorliegt. Die Abordnung, die von Oulus Chef-Wirtschaftsförderer Mikko Karvo angeführt wird, informiert sich eineinhalb Tage lang in Köln über Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und die Initiativen, die die Kölner Kollegen ergriffen haben, um viel versprechende Industriezweige zu fördern: zum Beispiel die Umwelt- und die Biotechnologie. Letztere hat auch in Leverkusen zu sehr vielen Hoffnungen Anlass gegeben, die sich nur zum Teil erfüllt haben.

Für die Partnerstadt Leverkusen haben die Gäste allerdings nur einen Zwischenstopp auf dem Rückweg zum Düsseldorfer Flughafen vorgesehen. Etwa von 13 bis 17 Uhr wollen sie sich mit Vertretern der Stadtverwaltung und womöglich der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) treffen. Für deren Vizechef im Aufsichtsrat, Bernhard Marewski, ist das ein Zeichen dafür, dass die Kontakte von Leverkusen aus nicht genügend gepflegt werden, obwohl es Vereinbarungen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit gibt: "Jetzt geht man eben zu den Profis in die Nachbarschaft", schreibt er an WFL-Chef Rainer Häusler. Marewskis Fazit: "Business anderswo, Folklore in Leverkusen." (tk)

04.05.2006

Küchler sieht kein Problem

Gar nicht problematisch findet Oberbürgermeister Ernst Küchler die engen Wirtschaftskontakte der finnischen Partnerstadt Oulu zu Köln. Der OB, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL), reagierte auf die Kritik seines Stellvertreters im Aufsichtsrat, Bernhard Marewski. Der hatte sich sehr verärgert über das Reiseprogramm der Delegation aus Oulu gezeigt. Die Finnen wollten sich vorwiegend in Köln aufhalten und dort Kontakte knüpfen, ihrer Partnerstadt Leverkusen hingegen lediglich auf der Rückfahrt zum Düsseldorfer Flughafen eine kurze Stippvisite abstatten. Küchler erklärte, der - im Übrigen wegen Terminproblemen vorläufig abgesagte - Köln-Besuch sei vorigen September auf einem Treffen des Städtenetzwerks "Eurofuturoscope" in Oulu verabredet werden. Diesem Netz gehörten zuletzt Leverkusen, Köln und der Rhein-Sieg-Kreis sowie Städte aus Polen, Frankreich und eben Finnland an. Bei dem Treffen in Oulu hätten die Gastgeber Kontakt mit Frieder Wolf aufgenommen, der im Kölner Europabüro arbeitet, aber auch europäische Angelegenheiten im Verein "Regio Köln/Bonn" betreut. Dieser Verein kümmere sich um die Vermarktung der Rheinschiene - ungeachtet kommunaler Grenzen, so Küchler. Das Treffen der Gruppe aus Oulu mit den Kölnern sei daher keineswegs ein Affront. (tk)

08.05.2006

Doch mit mehr Leverkusen

Auf Juni verschoben ist der Besuch der Wirtschaftsdelegation von Oulu am Rhein. Und beim nächsten Mal soll die Partnerstadt Leverkusen auch eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen. Das berichteten jetzt Dieter Roeloffs, Auslandsbeauftragter der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL), und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, Bernhard Marewski. Letzterer hatte sich überaus verärgert gezeigt, als er das ursprüngliche Besuchsprogramm der sechsköpfigen Delegation sah, das heute beginnen sollte. Die Abordnung unter der Führung des Wirtschaftsförderers Mikko Karvo wollte überwiegend in Köln Gespräche führen und Leverkusen nur auf der Rückfahrt einen kurzen Besuch abstatten. Für Marewski zeigte diese Planung, dass "Business mit Köln gemacht wird und für Leverkusen die Folklore bleibt".

Während Oberbürgermeister Ernst Küchler, der auch dem WFL-Aufsichtsrat vorsitzt, mit der Köln-Lastigkeit des finnischen Besuchs keine Probleme hatte, nahm man sich bei der Wirtschaftsförderung die Kritik offenbar zu Herzen. Der nunmehr geplante Besuch der Abordnung aus Oulu soll vier Tage dauern, von denen sie jeweils zwei in Leverkusen und Köln verbringt. Das Treffen dient der Vertiefung regionaler Zusammenarbeit europäischer Städte. (tk)

Quelle: www.ksta.de