Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 20.11.2002 |
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Schulbetreuung „ein Windei“
Von Jan Sting
Nach der Pisastudie sind auch die Leverkusener Schulen auf dem Prüfstand. Doch neu gebaut wird nach Ansicht der CDU nur in Wolkenkuckucksheim.
Zusammen mit der Bürgerliste lehnten die Christdemokraten im Leverkusener Schulausschuss somit den Teil eines Antrags von Sozialdemokration Sunnhild Hungerberg ab, in dem für alle Neu- und Erweiterungsbauten in Schulen die Einplanung von Mittags- und Betreuungsräumen zur Pflicht gemacht wurde. Anlass war der geforderte Ausbau der Ganztagsschule. „Das ist ein Windei. Wir können auf Grund der angespannten Haushaltslage gar nicht neu bauen und so etwas folglich auch nicht beschließen“, sagte Bernhard Marewski (CDU). Allerdings sei angesichts des zu erwartenden Rückgangs der Schülerzahlen damit zu rechnen, dass in naher Zukunft Platz genug für zusätzliche Räume für das nachmittägliche Betreuungsangebot zur Verfügung stehe.
Einstimmig wurden indes die beiden übrigen Punkte des SPD-Antrags beschlossen, in denen im ersten Schritt eine Raumanalyse gefordert wird, die Basis für weitere Planungen von Ganztagsschulen sein soll. Bestehe keine räumliche Möglichkeit, eine solche Betreuung über den Unterricht hinaus zu verwirklichen, soll die Verwaltung Lösungsvorschläge inklusive einer Kostenschätzung erarbeiten. Wie Schuldezernentin Helga Roesgen (CDU) betonte, ist die Verwaltung bei der Bestandsaufnahme schon am Ball.
Auf Ablehnung stieß der Antrag der SPD, die traditionellen Stadtrundfahrten für Schüler im Haushaltsbudget auf 3700 Euro zu erhöhen. Nach Ansicht Marewskis sind hier jedoch Kosten sparende Alternativen möglich. „Die Wupsi macht ein günstiges Angebot, und als Stadtführer kann sich auch ein Lehrer betätigen.“ Ein „Njet“ gab es seitens der CDU zudem bei der beantragten Einrichtung einer neuen Haushaltsstelle unter dem Titel „Sachmittel für Migrantenförderung“. 10 000 Euro hatte die SPD hierfür beantragt.
Sparen ist auch bei den Betreuungsangeboten für schulpflichtige Kinder angesagt. Bei dem von der SPD geforderten Verzicht auf die Mittelkürzung blieb die CDU hart. Für Sunnhild Hungerberg eine kurzsichtige Rechnung: „Wenn das Betreuungsangebot entfällt, muss so manche Mutter ihren Job aufgeben. Da werden aber auch Kosten durch entstehen.“
Quelle: www.ksta.de
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