Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 30.06.2004 » Zurück


Angst vor Ärger mit Sponsoren

Von Jan Sting

Im Schulausschuss stieß das Thema Sponsoring auf Skepsis.

Schuldezernentin Helga Roesgen machte keinen Hehl daraus, dass sie beim Stichwort Sponsoring „Bauchweh“ habe. Im Leverkusener Schulausschuss stand der Bericht zum Projekt der Internetplattform „Lev lernt“ auf der Tagesordnung. An Schulen sollen die jungen Leute Zugriff auf das Angebot der neuen Medien haben, das Leverkusener Stadtmarketing machte sich federführend für das Modell eines Sponsorings stark. Eine Firma will von Oktober an für ein Jahr die Kosten übernehmen. Und gerade da liegt der wunde Punkt. Die Phase ist zu kurz. Sollte das Angebot nämlich von den Schülern rege genutzt werden, so dürfte eine Streichung ab November 2005 mit großem Zetern verbunden sein. Die Stadt, so fürchtet Roesgen, wäre dann in einer Zwangslage und müsste voraussichtlich zahlen. Sozialdemokrat Gerd Bast und Bernhard Marewski (CDU) stimmten sich gegenseitig zu: „Sponsoren, das gibt Ärger.“ Nach Ansicht Marewskis sollte die Leverkusener Wirtschaftsförderung sicherstellen, dass das Sponsoring für fünf Jahre sichergestellt wird. Denn: „Man kann nicht eine tolle Idee haben und danach nicht weitermachen.“

Für Diskussion sorgte auch der Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen, der eine ständige Vertretung der Stadtschulpflegschaft im Schulausschuss vorsieht. In anderen Städten wie zum Beispiel Aachen oder Bonn ist die nach dem Schulverwaltungsgesetz gültige Regelung bereits an der Tagesordnung. Die Vertreter haben beratende Stimme. Ebenso beantragen die Grünen eine ständige Vertretung der Bezirksschülervertretung. Erstmals sollen beide Vertreter nach der Kommunalwahl eingeladen werden.

Die Stadtschulpflegschaft, so die Grünen, vertrete die übergeordneten Interessen der Schulen. Die Bezirksschülervertretung übernehme diese Aufgabe als Interessenvertretung der Schüler. „Eine Berufung in den Schulausschuss ist wegen der zunehmenden kommunalen Gewichtung schulischer Themen deshalb sinnvoll, weil der Kommunikationsfluss zwischen Eltern, Schülervertretungen, Schule und Verwaltung dadurch vereinfacht wird.“

Bedenken gab es, ob die Vertreter auch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung anwesend sein dürfen. Hier werden unter anderem Personalangelegenheiten behandelt. Der Ausschuss will nun auf die Stellungnahme des Oberbürgermeisters warten.

Quelle: www.ksta.de