Kölner Stadt-Anzeiger/ Leverkusener Anzeiger vom 12.07.2004 » Zurück


Östliche Gartenkunst und hölzerne Pilze

Von Verena Schüller

Am zweiten Tag der Offenen Tür der Landesgartenschau kamen 5000 Besucher.
„Die Mondtore symbolisieren den Eintritt in eine andere Welt“, erklärt Lothar Lindberg, Verantwortlicher für den „Feng Shui“-Themengarten auf der Landesgartenschau 2005. Wer durch die Mondtore eintritt, den erwartet ein Garten der besonderen Art. Ein sehr schmales, 190 Quadratmeter großes Gelände wird momentan von vier „Feng Shui“-Beratern umgestaltet. Zu einem Drittel seien sie aber schon fertig, so Lindberg am Sonntag.

Der „Garten der erwachenden Lebensblüte“ liegt im Zentrum der Landesgartenschau. Beim Eintritt in die „Erlebniswelt“ werden die Besucher die Fläche jedoch nicht sofort komplett überblicken können. Von jedem Standpunkt aus gibt es einen anderen Blickwinkel. Wichtig ist vor allem die Verbindung zwischen „Ying“ und „Yang“. Lothar Lindberg erklärt: „Ying steht für das Ruhige und Strenge, Yang für das Lebendige und Unregelmäßige.“ Nach dieser chinesischen Philosophie wird auch der „Feng Shui“-Garten angelegt. Zunächst ist alles sehr ordentlich mit gepflasterten Wegen und angeordneten Sträuchern. Danach bestehen die Wege aus Kies. Entlang der Teichanlage liegen vereinzelt Steine. Dadurch wird die Strukturierung weniger erkennbar. Neben vereinzelten Skulpturen wird es in diesem Garten auch einen Altarraum geben. Nähere Erläuterungen zu „Feng Shui“ wird es im Jahr 2005 im energetischen Info-Haus geben. „Eigentlich kann man sagen, dass wir die Gebäudearchitektur des Hauses auf den Garten ausgeweitet haben“, so Lothar Lindberg.

Wie wichtig die Tage der Offenen Tür sind, das weiß Laga-Geschäftsführer Hans-Max Deutschle. „Wir müssen die Menschen neugierig machen und ihnen zeigen, was hier passiert.“ Zu rund 60 Prozent sei das Gelände schon fertig gestellt. Dennoch fehlen die Kleinigkeiten, die Details, ein Hochwasserschutz zum Rhein hin am unteren Ende der Hauptstraße und vieles mehr. Deutschle aber gab sich zuversichtlich: „Wir sind zwar in gewisser Zeitbedrängnis, aber ich bin mir sicher, dass wir pünktlich fertig werden.“ Am vergangenen Wochenende stellten einige Mitwirkenden ihre Konzepte vor, wie zum Beispiel Bernhard Marewski, seines Zeichens Vorsitzender der Deutsch-Finnischen Gesellschaft. Er präsentierte in entsprechender Tracht die Planung des Finnlanddorfes. Für musikalische Untermalung sorgte die Big Band „Simply Stone“ vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Besonders interessant für die kleinen Gäste schien der Stand der Landforstverwaltung Nordrhein-Westfalen. In acht Feldern konnte man unter dem Motto „Wir begreifen den Wald“ Moos, Tannenzapfen und Zweige ertasten, während sich die Eltern um den Erwerb eines Holzpilzes bemühten. „Eigentlich waren nur acht solcher Pilze geplant“, meinte Samuel Mücher von der Landesforstverwaltung. Im Endeffekt wurde die Kettensägenarbeit aber an diesem Tag zu einem Dauerauftrag.

Hans-Max Deutschle hat einen besonderen Wunsch: „Wir hoffen einfach, dem Park einen Charakter geben zu können, der auch nach der Landesgartenschau bestehen wird.“

Quelle: www.ksta.de